Wir waren eine Woche in Lappland. Im Febuar. Bei bis zu minus 30 Grad… Es war einfach nur wunderschön.
Hier nur ein erstes Bild, mehr kommen später. Aber genau für diese Bilder habe ich mir das TTartisan 11mm/2.8 Fisheye gekauft – und sie hat mich nicht enttäuscht.
Note2self: in Lightroom funktionioniert die Objekttivkorrektur für das Samyang 8mm Fisheye MK II gut 😉
Samstag , 7.9.19: Nikkaluokta – Ladtjojaure – Nikkaluokta, 11,4km Mein Bus fährt erst nachmittags, also lade ich den Rucksack an der Rezeption ab und laufe nur mit der Kamera in der Bauchtasche nochmal zum Ladtjojaure, esse eine Burger, trinke ein Bier und laufe retour. Die Wartezeit bis zur Abfahrt vertreibe ich mit einer Pfeife oder zwei. In Kiruna laufe ich zum Hotel, checke ein und gehe nochmal kurz in den Coop ein bisschen Käse und Elchsalami einkaufen. Ich esse im Hotel, gucke noch ein bisschen TV, telefoniere mit der Heimleitung, lasse die letzte Woche Revue passieren und freue mich auf zuhause.
Sonntag , 8.9.19: Flug von Kiruna nach Stockholm mit SAS SK1049, 5 Stunden Aufenthalt in Stockholm, dann Flug von Stockholm nach Düsseldorf mit SAS SK2625. In Stockholm treffe ich noch einen Bekannten, der eine Stunde zum Umstieg hat. Er kommt aus Norwegen und fliegt weiter nach Frankfurt (oder Stuttgart?). Die Wartezeit verbringe ich mit Essen, durch die Ladenzeile bummeln und lesen.
Freitag, 6.9.19, Etappe 7: Kebnekaise – Nikkaluokta, 19,1km Die letzte Etappe. Ein kleiner Blues überfällt mich, als ich morgens loslaufe. Es hat die ganze Nacht geregnet und erst morgens gegen 7 oder 8 aufgehört. Es ist relativ kalt und hat bis auf vielleicht 200 Meter über der Hütte runtergeschneit. Es ist sehr wolkig und eine zum Teil echt mystische Stimmung.
Der Weg läuft sich heute fast von alleine, ist aber auch recht gut zu laufen, also lange nicht so verblockt und geröllig wie zwischendurch teilweise. Am Ende des Ladtjojaure-Sees liegt das Enoks (http://www.enoks.se/en/), ein samisches (nicht „läppisches“) Restaurant, bei dem ich 5km vorm Ziel mir einen Rentierburger, eine Cola und eine Kaffee gönne. Lecker! Die letzten km sind flott gegangen, sind auch eh nur noch derer 5. Der Weg durch den Birkenwald ist einfach und tatsächlich sehe ich nochmal Rentiere, diesmal sogar auch mal von nahem, wenn auch im Wald und oft verdeckt. Aber hey, das ist cool!
In Nikkaluotkta angekommen gibt es natürlich ein Foto unterm „Tor“, ich beziehe eine Ferienwohnung für mich alleine, genieße die Dusche, sortiere mein Zeug (ist einfach, sauber ist eh quasi nix mehr), kaufe ein paar Mitbringesel im Shop ein (schöne, aber nicht günstige Sachen eher aus der Rubrik „Kunsthandwerk“) und esse abends den vorletzten Beutel Treckingnahrung.
Donnerstag, 5.9.19, Etappe 6: Singi – Kebnekaise, 15,6km Die Wettervorhersage für heute war deutlich: ab Mittag fängt es an zu regnen und wird auch nicht mehr aufhören. Also bin ich arg früh aus dem Schlafsack raus (so kurz nach 6), habe gefrühstückt und dann das Zelt eingepackt. Depp, der ich bin, habe ich vergessen das Innenzelt auszuhängen vorm Abbau. Da es nachts geregnet hat, und das Außenzelt noch nass war, war dann auch das Innenzelt natürlich nass. In dem Moment, wo ich die Querstange rausgezogen habe und es platt vor mir lag fiel mir der Fehler auch auf. Mist, verdammter. Das passiert, wenn man es zu „eilig“ hat.
Nach rund 2km hat man dann auch den letzten längeren Anstieg hinter sich gebracht. Singi liegt auf rund 750 Metern, die letzte Passhöhe (wie heißt die eigentlich?) auf rund 900 Metern. Der Anstieg ist aber recht gemach und tut nicht weh. Auf dem Weg nach oben kommt man noch an ein paar kleineren Seen vorbei, wo auch noch das eine oder andere Zelt stand. Die Passhöhe ist nicht einfach nur eine Scharte, sondern oben läuft man erstmal ein paar km auf gefühlt gleich Höhe, obwohl es in Wirklichkeit konstant ein wenig bergab geht. Irgendwann fing es dann oben an zu regnen. Erst nur nieselig, später ging es dann in einen gleichmäßigen pladderigen Landregen über.
Irgendwann kam die ein Funkmast in Sicht und ich habe auch wieder Netzempfang. Die letzten tage ohne Netz habe ich genossen und es hat mir auch nicht gefehlt. Trotzdem mal eben schnell den Flugmodus rausgenommen und zuhause per Whattsapp Bescheid gesagt, dass es mir gut geht. Ich hatte Steffi ja vorher gesagt, dass ich mich vermutlich schon noch drei Tagen melden würde – weil ich irgendwie auf den Trichter gekommen war, dass man am Tjäktjapass Empfang haben würde. Zur eigentlichen Kebnekaisehütte waren es dann noch ein paar km auf denen ich mir zwischendurhc ein wenig vernatzt vorkam, weil irgendwann ein zweiter Funkmast in Sicht kam und mir klar war, dass dort die Hütte sein müsste. Ständig denkst du, dass hinter der nächsten Kurve doch der mast stehen müsste und dann ist es doch nicht so. Rauf und runter, der Regen pladdert lustig vor sich hin und die doofe Hütte kommt nicht näher. Da endlich, der Mast steht vor mir. Aber wo ist die Hütte? Hä?
Blick nach links, da steht sie. Nochmal 100 Meter weiter. Auf den letzten paar hundert Metern vor der Hütte führt mein Weg mich schon durch ein kleines Wäldchen. Irgendwo steht ein Schild, dass man hier schon fürs Zelten zahlen muss und ein paar Zelte stehen auch schon hier. Die Vorstellung aber, mein nasses Zelt hier aufzubauen und bei dem Wetter hier noch einen halben Tag rumzugmallen ist aber eher unattraktiv. Also check ich in der Hütte ein und zahlen 850 SEK für ein Bett in 4-Bett-Dorm. 850 SEK! Die spinnend doch, die Römer. Also in dem Fall die Schweden.
Kebnekaise ist aber keine Hütte, sondern eher eine Lodge mit Kaminzimmer, Shop, Restaurant und und und… Mein Zelt kommt in den Trockenraum, ich verputzte vom leckeren Mittagsbuffet von allem das doppelte und süppele über den Nachmittag das eine oder Bier, rauche mal ein Pfeifchen, lese und quatsche mit dem älteren Schweden, den ich immer mal wieder getroffen habe. Auch die beiden älteren Ehepaare aus England bzw. den USA treffe ich wieder und die beiden Typen aus dem bergischen Land und auch das nervige Mädel, was keine Ahnung, aber zu allem eine Meinung hat und die auch jeden Nachmittag oder Abend ungefragt zum Besten gegeben hat. Naja, der Kungsleden ist „klein“ und die Etappen sind mehr oder weniger vorgegeben. Also trifft man abends immer mal wieder dieselben Leute. Ist schön, man kann Erlebnisse teilen und quatschen, tagsüber ist man aber auch stundenlang alleine wenn man mag.
Mittwoch, 4.9.19, Etappe 5: Sälka – Singi, 12,2km Morgens stehe ich als erster in der ganzen Hütte auf, frühstücke und laufe auch als erster los. Egal was, ich freue mich schon darauf, heute auf jeden Fall wieder im Zelt zu übernachten. In der Kuoperjåkka-Schutzhütte treffe ich während der Wanderung das letzte Mal auf Heiko, den ich erst in Kiruna am Flughafen wiedersehen werde. Er ist mit leichtem Gepäck unterwegs und deswegen ein bisschen schneller als ich und will noch von Singi aus am selben Tag Richtung Süden nach Kaitumjaure weiterlaufen. Ich habe ja eh einen Puffertag und den bisher noch nicht gebraucht, daher kann ich es entspannt angehen und habe daher heute nur eine wirklich kurze Etappe vor mir.
In Singi angekommen baue ich schon gegen Mittag mein Zelt auf habe viel Zeit, die ich bei bei einem tollen Blick auf die umliegenden Berge lesend und Pfeife rauchend draussen verbringe. Immer mal wieder regnet es, aber es hat zwischendurch Regenbögen, dramatische Wolken und ein traumhaftes Licht. Was mir auffällt ist, dass die Etappen von 12 bis 14km eigentlich zu kurz sind, weil noch so wahnsinnig viel Zeit vom Tag übrig ist, wenn ich am Ziel bin. Was macht man den restlichen Tag, wenn man schon um 14 Uhr eigentlich angekommen ist und das Wetter nicht danach ist, den Rest des Tages vor dem Zelt zu verbringen, wofür es bei knapp 5 Grad, Wind und Nieselregen zu kalt und zu ungemütlich ist. Da wäre längere Etappen von eher 15 bis 20km tagfüllender. Zeigt aber auch, dass mir das Wandern mit dem Rucksack leichter fällt, dass ich auf solche Ideen komme 😉
Aber wie gesagt, ich habe eh einen Puffertag und weiterlaufen macht da auch keinen Sinn. Ergo lese ich weiter von Nansens erster (und einziger Reise) mit der Fram. Sich erst mehrere Winter im arktischen Eis festfrieren zu lassen und dann noch einen Winter in einer selbstgebauten „Hütte“ überwintern mit völlig zerschlissenen Klamotten, stinkend wie die Iltisse und von den Robben und Eisbären lebend , die man selber noch vor dem Wintereinbruch erlegt hat. Und das Ganze mit der Hoffnung, im Frühjahr schon irgendwie und irgendwo ein Schiff zu finden, mit dem man zurück nach Europa kommt. Und ich buche schon zwei Monate vorm Termin eine Busfahrkarte von Nikkaluokta nach Kiruna… Oh Mann, was waren das Kerle und was sind wir (ich?) verweichlicht…
Dienstag, 3.9.19, Etappe 4: Tjätkja – Sälka, 13,4km Sehr früh aus dem Zelt raus. Die Nacht war kalt, aber ok. Gut geschlafen, aber ich werde nachts immer mal wieder wach. Zum ersten Mal hatte ich die lange Unterwäsche an und mir unten über den Schlafsack die zugezogene Steppjacke gezogen.
Inklusive Frühstück und Zeltabbau bin ich schon vor neun Uhr los. Von der Hütte zur Passhöhe ist es ja nun wirklich nicht so weit. Nach 4 km ist diese schon erreicht. Der höchste Punkt des Kungsledens. Im Wanderführer stand was von lang und steil, aber der letzte Aufstieg zur Passhöhe über zwei Serpentinen war zwar steil aber eher kurz. Auf einmal war ich oben. Oben auf der Passhöhe steht eine kleine Schutzhütte, in der man nur im Notfall übernachten darf. Direkt von der Passhöhe ist die Aussicht ins vor mir liegende Tal noch nicht ganz so doll, schöner wird sie, wenn man mal 100 oder 200 Meter weiter gegangen ist. Dafür habe ich oben auf der Passhöhe die Softshell gegen die Hardshell getauscht, weil der Wind, der von vorne kam, so heftig geblasen hat, dass es durch die Softshell einfach durchgepustet hat. Und ab hier kamen zum ersten Mal die Handschuhe zum Einsatz, weil mir ohne echt die Flossen abgefroren sind…
Der Abstieg von der Passhöhe ist mit etwas alpiner Erfahrung unschwierig, der Weg war nass, weil es auf dieser Seite des Passes wohl kürzlich noch geregnet hatte, aber mit ein bisschen Aufpassen geht das schon. Irgendwann, vielleicht so ein km nach der Passhöhe fiel mir auf, dass ich außer dem Wind einfach gar nichts höre. Nichts. Kein Vogel, keine anderen Menschen, kein Hubschrauber. Nichts. Ich musste einfach mal stehen bleiben und hören, wie ich nichts höre. Abgefahren und total toll.
Der Weg zur Sälkä-Hütte wird zunehmend grüner bzw. herbstfarbener. Man steigt ab und die Vegetation nimmt zu. Und hey, endlich sehe ich Rentiere. Relativ weit weg, aber immerhin! Yippie! Tolle Landschaft und kurz vor der Hütte sehe ich einen Typen in STF-Klamotten beeren sammeln. Ich grüße, zurück kommt nichts. Es fällt mir eh auf, dass die meisten Wanderer, die ich unterwegs treffe, nicht grüßen. Das ist in den Alpen oder so eher anders.
Heute penne ich mal in der Hütte. Im Nachhinein weiß ich gar nicht so richtig, warum und als ich abends im Stockbett liege und die Luft im Zimmer ehr muffig ist (kein Wunder, mit 5 anderen Wanderern zusammen) ärgere ich mich auch über mich selbst.
Montag, 2.9.19, Etappe 3: Allesjaure – Tjätkja, 14,1km Morgens ließ der Sturm und Regen nach. Als ich aus dem Zelt krabbelte war zwar um mich herum alles noch nass, aber der Regen war vorbei und die Sonne kam raus. Vor dem Zelt waren auch zwei oder drei Schneehühner auf der Suche nach Frühstück. Und ich hatte mich vorher noch gewundert, was das für ein Gegacker sei, als ich noch im Schlafsack lag. Sweet 🙂
Heute geht es fast bis auf den höchsten Punkt des nördlichen Kungsledens. Die Tjätkja-Hütte liegt schon auf etwas über 1000 Meter. Es ist noch windig, aber sehr sonnig und viel kälter als die letzten Tage. Nachdem ich die beiden ersten Tage kurzärmlig unterwegs war, musste heute direkt die Softshelljacke und Strickmütze herhalten und auch die Stöcke kamen wieder zum Einsatz.
Kopfmäßig so richtig angekommen. Keine lange Etappe, sondern reines Genusswandern. Heute war auch die einzige Flussdurchquerung, für die ich meine Watschuhe angezogen habe, weil ich die Stelle nicht gefunden habe, wo man ggf. auch über Steine hätte hüpfen können. Insgesamt gab es heute einige Durchquerungen von größeren Bächen und kleineren Flüssen.
Am Ende war ich leicht irritiert, weil der Track, den ich mir auf Komoot zusammengebastelt hatte, noch davon ausging, dass man den Fluss unterhalb der Hütte queren muss. Mittlerweile gibt es aber eine Brücke, für die man ca. 500 Meter am Fluß an der Hütte vorbeilaufen muss und nachdem man über die Brücke gegangen ist, wieder ein Stück weit zurück geht.
Was mir auffällt, sobald ich die Hütte als Tagesziel sehe, habe ich auch keinen Bock mehr bzw. will ankommen. Der letzte km ist immer der ätzendste, egal wie lang die Etappe ist.
Der Hüttenwart war jung, sehr nett und wollte auch von mir als STF-Mitglied kein Geld. „Bau den Zelt halt auf, wenn du aufs Klo musst, mach das und wenn du auch Wasser und Holz holst, darfst du auch in die Küche…“ . Klar habe ich dann Wasser geholt. Die Gegend rund um die Hütte ist schon sehr karg. Morgens bei Allesjaure war es noch sehr grün, ein wunderschönes herbstliches Fjäll, hier oben wächst schon (fast) nix mehr. Eine ebene Stelle fürs Zelt zu finden war tricky und das obschon das Akto ja nicht viel Platz zum aufstellen braucht.
Kaufen kann man in Tjätkja nichts, also den Abend ohne Bier aber mit einem Schuß Whiskey (von Heiko) im Tee und dem Kindle lesend verbracht.
Sonntag, 1.9.19, Etappe 2: Abiskojaure – Allesjaure, 21,4km Immer noch relativ warm, der Gang aufs Plumpsklo war dann auch keine Freude. Zum Ende der Saison hat sich dann da doch einigen angesammelt, was nicht so super riecht. Dieser Geruch aus Scheisse und Chemie wird mich in den kommenden Tagen begleiten… Nach dem Frühstück habe ich mein Zelt abgebaut und bin los.
Die Königsetappe mit über 21km und lt. Komoot knapp 400hm (Strava meinte hinterher, es wären über 600 gewesen). Puh, mal gucken, wie das heute wird. Vermutlich anstrengend 😉
Weil das gestern mit den Stöcken nicht gut funktioniert hat, sind sie heute am Rucksack geblieben. Ganz am Anfang hätte ich mich fast verlaufen, weil ich auf den Winterweg abgebogen bin, hatte aber Glück, dass mir dort nach wenigen Metern schon zwei ältere Ehepaare entgegen kamen, die mich „warnten“, dass das im Sommer eine Sackgasse sei. Die beiden Paare würde ich im Laufe der Woche auch immer wieder sehen… Da ich ja wusste, dass es ein langer Tag sein würde, ich aber früh losgelaufen war, habe ich mir Zeit lassen können und bin es gemütlich angegangen. Habe ja außer den 21km heute eh nix anderes mehr vor. Die Wettervorhersage lt. yr.no von Samstag morgen für Montag war auch echt bescheiden (es soll den ganzen Tag regnen) und heute war das Wetter toll. Sehr windig, aber auch sehr schön. Also bin ich locker los und habe mir zwischendurch auch Zeit fürs Genießen und fotografieren genommen).
Es war so windig zwischendurch, dass ich auf den Holzbohlen immer mal wieder innehalten musste, weil der Wind mich sonst seitlich runtergeblasen hätte. Der große Rucksack bietet als Segel ja auch reichlich Angriffsfläche. Unterwegs war ich mit Pausen ziemlich genau 7 Stunden und auch echt froh, dass ich am Ende über den Aliseatnu-See endlich Allesjaure sehen konnte. Weiter wollte ich heute echt nicht mehr. Unterwegs habe ich das Rückteil des Rucksacks nochmal verlängert. Das war schon besser als vorher. Bis Nikkaluokta würde ich das noch ein oder zwei mal vorsichtig um je 1 cm tun, so dass er zum Ende der Wanderung wirklich gut passen wird.
Abends in Allesjaure angekommen war ich platt, aber nicht mehr, als 21km mit 22kg auf dem Rücken es erlauben würden. Die gute Nachricht beim Einchecken war, dass die Wettervorsage sich geändert hat. Der angekündigte Sturm kommt nicht erst am Montag tagsüber, sondern schon in der Nacht von Sonntag auf Montag. Tagsüber soll es nunmehr eigentlich ganz gut werden. Hey, Sturm in der Nacht ist kein Thema, dafür habe ich ja ein Akto. Wenn das den Sturm nicht aushält, dann fliegen auch andere Zelte weg.
Das Zelt habe ich dann in einer einigermaßen geschützten Ecke aufgebaut und mir dann erstmal ein Bier geholt und was zu essen gemacht. dabei dann unter anderem Heiko aus Schwaben getroffen, den ich auch in den kommenden Tagen immer wieder sehen würde. Die Nacht im Zelt war wg. des Sturms und des Regens unruhig, aber völlig ok. Das Zelt hat sich auch nicht gerührt, sondern stand erwartungsgemäß wie eine 1. Alles gut.
Freitag, 30.8.19 – Flug von Düsseldorf nach Stockholm mit SAS SK2626 Steffi (aka die „Heimleitung“) hat mich zum Flughafen nach Düsseldorf gebracht. Mit dem Auto haben wir ewig von Köln aus gebraucht, klar ist ja Freitag nachmittag. Eingecheckt hatte ich schon über die App von SAS, jetzt galt es nur noch den Rucksack abzugeben, was dann auch in ein paar Minuten erledigt war. Die wichtigste Frage war dann noch, ob der Rucksack bis Kiruna durchgecheckt sei, oder ob ich hin in Stockholm abholen muss. Er sei durchgecheckt war die Antwort – war dann auch so.
Im Anschluss haben wir noch ein Bierchen an einer Flughafen-Bar getrunken und Steffi ist dann heim. Die Sicherheitskontrolle verlief zügig, danach dann noch ein Getränk an der Aperol-Bar und ab in den Flieger. Der war nur gut halb voll (wenn überhaupt) und superpünktlich. Ankunft in Stockholm um 21:45, dank Handgepäck ging es dann relativ schnell aus dem Flughafen raus und zum Taxi, mit dem dann völlig überteuert (395 SEK) ins Connect Hotel. Nix besonderes, aber für eine Nacht ganz ok. Zwei Bier an der Bar und dann ab ins Bett.
Samstag, 31.8.19 – Flug von Stockholm nach Kiruna mit SAS SK mit SK1042
Abflug war um 8:35, als per Rückwärtsrechnung ausgetüftelt, dass ich gegen 7 am Flughafen sein sollte. Also um 5:30 aufgestanden und um kurz nach 6 mit dem kostenlosen Shuttlebus des Hotels zum Flughafen gefahren. Das hätte ich gestern mal wissen sollen, dass es einen kostenlosen Bus gibt… Naja, egal, dafür heute Geld gespart. Einmal quer durch den halben Flughafen stand ich dann vor der Treppe zur Sicherheitskontrolle und zu den Gates. Da war aber noch alles dunkel, denn es war erst 6:30. Ok, bin ja also mal wieder zu früh dran. Ergo erstmal Frühstück bei McDonalds am Flughafen. Besser als nix, aber großartig ist natürlich anders 🙂
Zurück zur Treppe zu den Gates bin ich so gegen 7, die war aber immer noch gesperrt. Kurz noch mit einem Schweden geschnackt, der zur Jagd nach Kiruna fliegen würde und mal so geschaut, wer da sonst noch so wartet. Ein paar Gesichter würde ich im Laufe der kommenden Tage wieder sehen, so zB das frz. Paar (sie mit der Erdbeer-Strickmütze).
Auch dieser Flug war extrem pünktlich und ziemlich leer. Angenehm. Um kurz nach 10 landeten wir dann in Kiruna. Von oben sah der Flughafen eher aus wie ein kleiner Sportflughafen. Eine Betonpiste und daneben ein eher kleines Gebäude. Ne, denk ich, das kann doch kaum der Flughafen sein. War er aber dann doch. Man landet, der Flieger dreht am Ende der Runway um, fährt bis zum Gebäude vor und dann kommt eine Treppe angefahren und zwei Minuten später steht man schon am Gepäckband. Dort tauchte mein Rucksack auch so ziemlich als erster auf. Direkt vom Flughafen steht auch schon der Bus. Praktischerweise ist direkt vor dem E-10-Hotel auch eine Bushaltestelle, aner der ich aussteigen konnte. Im Hotel habe ich dann einen kleinen gelben Rucksack mit den Sachen für den Rückflug abgeben können. Gegenüber ist auch der große Intersport, bei dem ich noch Gaskartuschen gekauft habe (zwei… Aus Redundanzgründen. Eine hätte locker gereicht, vor allem weil ich eh meistens in den Küchen der Hütten gekocht habe – aber das wusste ich ja noch nicht…).
Zu Fuß bin ich dann in die wenig ansprechende Innenstadt (hüstel…) von Kiruna und habe mir dort in einem Cafe noch zwei Brötchen gekauft und dann ein Taxi zum Bahnhof gerufen. Plan war, mit dem Zug nach Absiko zu fahren. Der Zug war dann aus irgendwie unerfindlichen Gründen ein Ersatzbus, aber ich war um kurz vor drei in Abiskoturist. Dort bin ich nochmal aufs Klo, habe die Wasserflasche aufgefüllt und bin nach ein oder zwei Fotos los. Den ersten Kilometer bin ich dann direkt doppelt gelaufen, weil der Track irgendwie anders war als gedacht und es scheinbar dieses Tor zum Kungsleden, was ich auf einigen Fotos gesehen hatte, nicht mehr gibt.
Es geht los, Etappe 1: Abiskoturist – Abiskojaure, 13,8km
Kopfmäßig noch nicht so richtig angekommen. Es war relativ warm, ich war früh aufgestanden und der Rucksack passte noch nicht so richtig. Genusswandern ist anders. Die Landschaft war schon schön und wurde zunehmend netter, aber so richtige Freude kam noch nicht auf. Insbesondere meine Schulter machte mir zum Ende hin Probleme. Kurz vor der Hütte ging es ein winziges Stück bergauf, mich mit dem Stock hochdrücken ging quasi gar nicht, weil es links auf der Schulter zu sehr schmerzte. Was war ich froh, als ich vor der Hütte den Rucksack absetzen konnte. Gefühlt tat mir alles weh. Super Anfang. Im Shop angemeldet und ein Bier gekauft. Die Zelte kann man hinter den Hütten im Wald aufbauen, eine ebene Stelle zu finden ist nicht ganz einfach, vor allem, weil dort schon ein paar Zelte stehen (unter anderem auch das von dem frz. Paar…). Nach dem Zeltaufbau habe ich dann erstmal was gegessen und mein Bier getrunken. relativ schnell war ich dann aber auch im Schlafsack und habe gepennt.