Eine Woche auf dem nördlichen Kungsleden: Abiskojaure – Allesjaure

Sonntag, 1.9.19, Etappe 2: Abiskojaure – Allesjaure, 21,4km
Immer noch relativ warm, der Gang aufs Plumpsklo war dann auch keine Freude. Zum Ende der Saison hat sich dann da doch einigen angesammelt, was nicht so super riecht. Dieser Geruch aus Scheisse und Chemie wird mich in den kommenden Tagen begleiten… Nach dem Frühstück habe ich mein Zelt abgebaut und bin los.

Die Königsetappe mit über 21km und lt. Komoot knapp 400hm (Strava meinte hinterher, es wären über 600 gewesen). Puh, mal gucken, wie das heute wird. Vermutlich anstrengend 😉

Weil das gestern mit den Stöcken nicht gut funktioniert hat, sind sie heute am Rucksack geblieben. Ganz am Anfang hätte ich mich fast verlaufen, weil ich auf den Winterweg abgebogen bin, hatte aber Glück, dass mir dort nach wenigen Metern schon zwei ältere Ehepaare entgegen kamen, die mich „warnten“, dass das im Sommer eine Sackgasse sei. Die beiden Paare würde ich im Laufe der Woche auch immer wieder sehen… Da ich ja wusste, dass es ein langer Tag sein würde, ich aber früh losgelaufen war, habe ich mir Zeit lassen können und bin es gemütlich angegangen. Habe ja außer den 21km heute eh nix anderes mehr vor. Die Wettervorhersage lt. yr.no von Samstag morgen für Montag war auch echt bescheiden (es soll den ganzen Tag regnen) und heute war das Wetter toll. Sehr windig, aber auch sehr schön. Also bin ich locker los und habe mir zwischendurch auch Zeit fürs Genießen und fotografieren genommen).

Es war so windig zwischendurch, dass ich auf den Holzbohlen immer mal wieder innehalten musste, weil der Wind mich sonst seitlich runtergeblasen hätte. Der große Rucksack bietet als Segel ja auch reichlich Angriffsfläche. Unterwegs war ich mit Pausen ziemlich genau 7 Stunden und auch echt froh, dass ich am Ende über den Aliseatnu-See endlich Allesjaure sehen konnte. Weiter wollte ich heute echt nicht mehr. Unterwegs habe ich das Rückteil des Rucksacks nochmal verlängert. Das war schon besser als vorher. Bis Nikkaluokta würde ich das noch ein oder zwei mal vorsichtig um je 1 cm tun, so dass er zum Ende der Wanderung wirklich gut passen wird.

Abends in Allesjaure angekommen war ich platt, aber nicht mehr, als 21km mit 22kg auf dem Rücken es erlauben würden. Die gute Nachricht beim Einchecken war, dass die Wettervorsage sich geändert hat. Der angekündigte Sturm kommt nicht erst am Montag tagsüber, sondern schon in der Nacht von Sonntag auf Montag. Tagsüber soll es nunmehr eigentlich ganz gut werden. Hey, Sturm in der Nacht ist kein Thema, dafür habe ich ja ein Akto. Wenn das den Sturm nicht aushält, dann fliegen auch andere Zelte weg.

Das Zelt habe ich dann in einer einigermaßen geschützten Ecke aufgebaut und mir dann erstmal ein Bier geholt und was zu essen gemacht. dabei dann unter anderem Heiko aus Schwaben getroffen, den ich auch in den kommenden Tagen immer wieder sehen würde. Die Nacht im Zelt war wg. des Sturms und des Regens unruhig, aber völlig ok. Das Zelt hat sich auch nicht gerührt, sondern stand erwartungsgemäß wie eine 1. Alles gut.

https://www.komoot.de/tour/91819250

https://www.strava.com/activities/2681876949