Ich geh auf einen Fotoworkshop

Nachdem ich bis jetzt eher Landschaften, Street und sowas in der Art gemacht habe (und das nicht sooo scheiße 😉 ), will ich mich zukünftig ja mehr auf das Ablichten von Menschen fokussieren. Kann ich zwar auch schon irgendwie, aber es spricht ja nichts dagegen, nach Inspiration, Feedback und Verbesserung zu suchen und zu streben. Fotoworkshops habe ich schonmal gemacht. Meinen ersten 2009 oder so bei einem kleinen Veranstalter in Frankfurt. Der war aber eher… Sagen wir mal nicht so doll. Blende, ISO, Belichtungszeit erklärt und dann hießes  “fotografiert mal hier was abstraktes im Studio”… Hä? Die Exkursion am zweiten Tag in die Stadt… Naja, irgendwie lustlos. Hat wohl einen Grund, dass ich den Namen von denen vergessen habe.

ElephantDen zweiten Workshop habe ich in Botswana gemacht. Botswana? Genau, so ein kleines Land im südlichen Afrika. Zwei Wochen war ich da unten, total nette Menschen kennengelernt, im Busch gezeltet, abends am Lagerfeuer Bier getrunken während hinter uns die Elefanten durchs Unterholz wechseln… Viel rumgelaufen und -gefahren, Leoparden, Geparden, Elefanten und noch vieles andere gesehen und fotografiert. Schon sehr, sehr geil. Leider funktioniert Wildtierfotografie in Deutschland ganz anders als in afrikanischen Naturschutzgebieten und ist für jemanden mit meinem Job (Beratung, dementsprechend viel unterwegs) kaum machbar. Ausgerichtet wurde der Kurs übrigens von EcoTraining, einem Veranstalter, der sonst eher Safari-Guides ausbildet. Also wer Interesse hat… klick.

Ach ja, jetzt habe ich Natural Light – Portrait und People Fotografie bei Patrick Ludolph von neunzehn72 gebucht. Ich bin mal gespannt. Paddys ist als Fotograf auch Quereinsteiger und (überwiegend?) als Hochzeitsfotograf tätig. Sein Stil zu fotografieren ist schon ganz geil und nachdem ich auch schon etlcihe Videos und Podcasts mit ihm gesehen habe, gehe ich davon aus, dass er auch was an Content rüberbringen wird. Die Erwartungen sind auf jeden Fall hoch.Ich werde berichten.

Nochmal die Pinhole, aber diesmal am Hafen

Ich hatte ja letztens schonmal darüber geschrieben, dass ich jetzt eine Reality so Subtle 6×17 Pinhole habe. Aber auch darüber, dass ich leichte Bedienungsprobleme hatte, weswegen ich das Format nicht komplett ausnutzten konnte, weil die Finger meiner rechten Hand mit auf den Bildern waren.

Über Ostern waren wir in Edam am Ijsselmeer und dort am Hafen habe ich es dann auch mal geschafft, ordentliche Ergebnisse zu bekommen.

edam harbour, before the storm

Geil, oder? Ilford FP4, ca. 3 Sekunden belichtet, 1 Stunde Standentwicklung in Rodinal 1:100. nach dem Scannen noch ein wenig in Lightroom nachbearbeitet.

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Agfa Box 50

Agfa Box 50.Boxkameras sind ja nach der Lochkamera so ziemlich das einfachste, was es fotografisch geben kann. Im Prinzip wie eine Holga, Eine kleine dunkle Kiste, vorne ein Loch mit einer billigen Fixfokus-Linse, ein Verschluss mit Schnappmechanismus und fertig ist die Kamera. Seinerzeit der billige Einstieg in die Fotografie, heute eher Kuriositäten. Wobei ich die immer lustig finde und sie auch gerne mal ausführe. Nicht unbedingt was für ernsthafte Fotografie, aber immer ein nettes Spielzeug.

Heute war in Nippes Flohmarkt und direkt am ersten Stand habe ich diese kleine Preziose gesehen. Am ersten Stand kauft aber man aber nix – allerdings war es wohl ein Wink des Schicksals, dass die kleine Knipskiste auch am Ende unserer Runde übern Flohmarkt noch keinen Besitzer gefunden hatte. Das verhandeln war kurz und schmerzlos (“Was kost’ das gute Stück?10 will ich haben. 5 geb ich dir. Sagen wir 6. Ok”) und so wechselte dann diese Agfa Box 50 den Besitzer.

Ganz lustiges Ding, 6×9, zwei Belichtungszeiten (1/50 und Bulb), zwei Blenden (8 und 11, wobei die 8 einmal mit, einmal ohne Gelbfilter daherkommt). Außerdem mit zwei (immer noch klaren) Suchern für Hoch- und Querformat und den passenden Stativgewinden. Damals (zwischen 1949 und 1951) kostete sie wohl 9,90 DM – damit wäre sie ohne Inflationsbereinigung heute teurer gewesen als seinerzeit neu 😉

Mit der Pinhole am Strand

zeeland i

Vor einiger Zeit konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir eine 6×17 Lochkamera zu kaufen, und zwar diese hier: https://aupremierplan.fr/custom-cameras/6×17-panoramic-pinhole/. Die Dinger sind wirklich supergut verarbeitet, noch recht handlich und haben zwei Löcher, eines für “mehr Boden” und eines für “mehr Himmel”. Coole Sache. Allerdings sind sie so weitwinklig, dass man aufpassen muss, die Finger nicht auf dem Bild zu haben, wenn man bei kurzen Belichtungszeiten den Schieber vorm Loch auf- bzw. zumacht.

Freundlicherweise hat James, der Designer der Kamera zum Handling noch ein kleines Video ins Netz gestellt, was ich halt für den ersten Film halt zu spät gesehen habe… Das Einfädeln des Films ist etwas fummelig, aber mit ein wenig Übung auch nicht wirklich das Problem.

Den ersten Einsatz hat die Kamera am Strand in Zeeland hinter sich gebracht. Endlose Weiten. Viiiiel Himmel, aber leider keine Wolken, dafür passte der Vordergund.

Darum musste ich die beiden Bilder rechts croppen, passt aber vom Bildaufbau immer noch. Ein geiles Format! Leider hilft das nicht, den Wunsch, nach einer echten 6×17-Kamera zu lindern, eher im Gegenteil…

zeeland ii

Nachteil: Viel Himmel heißt auch gleich viel sichtbarer Staub, da kann man sich echt einen Wolf stempeln in der Nachbearbeitung. Ilford FP 4, entwickelt in Amaloco AM 74, 1:19 bei 20°.

de Madrid al cielo

madrid, calle de las huertas– von Madrid in den Himmel. 1999 habe ich ein Semester in Madrid an der Universidad Autónoma de Madrid studieren können. War eine geile Zeit. In einer geilen Stadt. Seitdem war ich nur ein oder zweimal kurz wieder dort, aber letztens ergab sich mal wieder die Gelegenheit für ein Wochenende dort. Günstiger Flug, tolles Apartment über airbnb. Zwei Tage in einer der tollsten Städte, die ich kenne (und ich habe durchaus schon ein paar Groß- oder Hauptsädte gesehen…). Leider war das Wetter nicht so dolle, aber was solls.

Vieles hat sich geändert, anderes wieder nicht. Deutlich ist zu sehen, dass die wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten Jahre die Stadt und ihre Bewohner stark getroffen haben. Trotzdem hat die Stadt ihren Charme und ihre Austrahlung behalten können, wie aus dem Ei gepellt sah sie ja eh noch nie aus.

madrid, shitty weather outside, a glas of wine insideFreitag abends spät angekommen, die Klamotten abgeworfen und auf ging es ins Nachtleben irgendwo zwischen Atocha und Sol. Samstags stand zunächst eine Stadtführung auf dem Programm, später standen wir dann in Chueca vor dem Haus in der Calle San Lucas 15, in dem ich damals gewohnt habe; waren im Finnegans (dem Irish Pub in dem mein seinerzeitiger Mitbewohner fast so viel Zeit verbracht haben, wie in der Uni) und im La Venencia, der Bar, die nur Sherry verkauft. Reicht ja auch, oder? Irgendwann versackten wir dann nochmit ein paar Spaniern an der Theke irgendeiner Kneipe, in die uns der Regen getrieben hatte.

Sonntags waren wir dann zunächst auf dem Rastro (Flohmarkt), und sind dann einfach nur mehr oder weniger ziellos durch die Stadt gestreift, bevor wir dann irgendwann wieder zum Flughafen mussten.

Spanier sind cool. Madrid ist es auch. Ich komme wieder.

Throwback Thursday: Hosen runter für Schaffenspausen

Kennt Ihr das? Da scrollt Ihr auf Facebook, Twitter, Instagram & Co durch Eure Chronik, Newsfeed oder was auch immer und denkt Euch bei dem einen oder anderen Bild “das kenn ich doch”? Und darunter oder darüber steht dann was von TBT oder “Throwback Thursday”. Klar, timelines wollen gefüllt sein, Follower wollen ständig neues Futter. Und da kann man ja auch mal das tolle Bild von letztens Mal nochmal hevorkramen und posten, oder? Und schön, wenn man sich dabei noch auf einen angeblichen “Internet-Brauch” berufen kann.

Vielleicht war das Bild wirklich gut, vielleicht gibt es ein paar neue Favs, Likes oder Follower (und damit Futter fürs Ego); aber eigentlich heißt es ja nix anderes, dass man nicht wirklich etwas Neues zu zeigen hat und trotzdem Applaus will, oder? Ist es schlimm, mal eine Zeit lang nichts wahnsinnig außergewöhnliches erlebt zu haben oder keine super Shootings mit tollen Modellen gemacht zu haben? Eigentlich ja nicht, aber Facebook & Co treiben einen dazu, immer wieder nachzulegen. Und gefangen zwischen dem Druck, abzuliefern und der verbotenen Option, mal nix zu posten, werden lieber die ollen Kamellen von letztens nochmal hochgeholt. Statt sich aufs Erleben (oder Nicht-Erleben) zu konzentrieren, denkt man ans drüber posten… Schade eigentlich.

Sylt im Winter

Wie schon letztes Jahr über den Jahreswechsel waren wir auch dieses Jahr “zwischen den Jahren” auf Sylt. Abgesehen von den ganzen großkopferten Porsche-Cayenne-Fahrern und Hermes-Taschenträgerinnen, die man in einer großen Fischbude sitzend findet, wo sie ihren Prosecco schlürfen (die dritte Flasche…) und dazu Apres-Ski-Musik hören, eine wirklich wunderschöne Insel.

Anders als sonst habe ich für meine Verhältnisse wenig analog, dafür aber vergleichsweise viel digital fotografiert, insbesondere habe ich in Hörnum ein paar Langzeitbelichtungen machen können, die mir wirklich gut gefallen.

tetrapodes I

hörnum harbour II

ghosts

Pech nur, dass wir uns dafür genau den Tag ausgeguckt hattenn, an dem eh kaum Wind war und deswegen die Wolken sich nicht besonders haben ziehen lassen. Na ja, man kann nicht alles haben. Dafür ist meine Kamera auch nicht samt Stativ im Sturm umgeflogen, wie es jemand anderem am letzten Tag passiert ist 😉

Nervig bei den Langzeitbelichtungen ist der Dreck auf dem Sensor, den man in einer Deutlichkeit sieht, dass man glatt das Kotzen kriegen möchte… Man kommt da schon ganz schön ins Stempeln in Lightroom. Naja, das kenne ich ja so ähnlich auch vom Negativscannen, wo man ja sonst auch jede Fluse und jedes Staubkorn auf dem Scan sieht.

Am Ende gab es dann aber auch was analoges; ganz besonders gefällt mir dieses Pinhole-Bild:

a void

Aufgenommen auf Ilford FP4, 4”x5”, ca. 2 Sekunden belichtet.

Hongkong, Tag 1 bis 4. Und ein paar Gedanken über asiatische Großstädte.

IMG_7858“Hongkong” oder “Hong Kong”? Ich stolper’ da immer wieder drüber. Gerade mal bei der allwissenden Müllhalde namens Wikipedia geguckt. Hong Kong ist englisch, die zusammengeschriebene Variante deutsch. Also “Hongkong”.

Freunde von Steffi sind da vor eineinhalb Jahren hingezogen und man hatte schon das eine oder andere Mal versucht, mich zu bequatschen, dass ich mitkommen soll, die beiden zu besuchen. Um den halben Globus nur für ein paar Tage wäre mir aber schlicht zu viel gewesen, aber in der Kombination mit der Thailandreise (und mit einem echt billigen Rundflug)… Naja, dann fahren wir eben auch nach Hongkong.

Eines vorab: ich war bzw. bin begeistert. Insgesamt haben mir sogar die Städte wie Bangkok, Chiang Mai und eben auch Hongkong echt gut gefallen. Klar, trubelig, laut, Luftkurorte sind es auch keine – aber geil. Asiatische Großstädte haben was (Disclaimer: ich war mal für eine Woche in Seoul. Bitte nie wieder.). Als Vergleich an echten Großstädten mit x Millionen Einwohnern habe ich in Asien eigentlich nur Bangalore (in Indien), Seoul, Bangkok und jetzt dann eben Hongkong (daneben war ich dann noch in London, Paris, Madrid, Berlin, Mexiko, Sao Paulo, Cordoba und Johannesburg, sprich die eine oder andere größere Stadt habe ich durch aus schon gesehen.).

  • Seoul: Ein Altstadtbereich, der ganz hübsch ist, und ein Riesenteil der Stadt, der mit mehr oder weniger gleichen, in Schattierungen von kackbraun IMG_7690gehaltenen Hochhäusern entlang vielspuriger Strassen zugepflastert ist. Nicht schön, die Menschen, die ich kennenlernen durfte, waren alle total überarbeitet und das Essen ist auch eher… Nicht meines halt.
  • Bangalore: Indien halt. Chaos und Anarchie pur auf der Straße. Verkehrsregeln werden weitestgehend komplett ignoriert, dreckig ist auch. Aber irgendwie geil. Ich mag Indien einfach. Das Essen ist super, die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, waren durch die Bank nett und offen, das Arbeiten dort hat einfach Spass gemacht. Die Stadt selber ist nicht schön, weil zu schnell gewachsen und infrastrukturell komplett überfordert – und trotzdem cool.
  • Bangkok: Erwartet hatte ich etwas in der Art von Bangelore. Ist aber viel sauberer, organisierter, ein bisschen “langweiliger”, aber genau deswegen auch als Touri leichter zu “begreifen” und erleben. Nix mit Chaos, aber immer noch wuselig genug, um “Asien zu sein”; dazu noch sicher – ja, da wird es Einschränkungen geben, aber ich habe mich da, wo wir uns nachts bewegt haben, nie komisch gefühlt.
  • Hongkong: Hongkong selber, auf der gleichnamigen Insel gelegen, ist dann doch schon sehr europäisch – die Langnasendichte ist viel höher als z.B. in Bangkok und vor allem sind es im wesentlichen keine Touris, sondern Menschen, die hier leben und arbeiten. Das sieht dann auf der anderen Seite des Hafens schon wieder anders aus – alles etwas abgerockter und chinesicher, sobald man sich in Kowloon ein paar Schritte vom Hafen entfernt. Insgesamt sieht man aber total viel Geld – Maybachs, Ferraris, Lamorghinis, Porsches auf den Straßen; Burberry, Hermes, Gucci und andere Nobelmarken in den Shopping Malls. Und jedes zweite Gebäude ist eine Mall – zumindest gefühlt. Trotzdem irgendwie viel grüner als gedacht und auch alles stressfrei und viel auch zu Fuß erleb- und erlaufbar. Schön. Coole Stadt, würde ich wieder hinfahren, wenn es auf dem Weg liegt 🙂

scanScan-151203-00075Wir sind mittags in Hongkong angekommen und haben vom Flughafen aus erstmal den Zug in die Stadt genommen, wo wir uns mit Jan getroffen haben. Als erstes haben wir dann mal unsere Sachen bei Jan und Elle zuhause abgeworfen, Jan zur Arbeit “geschickt” und sind dann zu Fuss los. Rund um Central, Soho, entlang der Central Mid Level Escalators… Wir waren in Lantau beim Tian Tan Buddha, haben uns in Kowloon die Füße platt gelaufen und haben unsere Nasen in jeden Markt und chinesischen Heilmittelladen gesteckt, die wir gesehen haben. Ein paar coole Tage – auch wenn die Zusammenfassung zu spät und zu knapp kommt – es war toll. Ich hoffe, man sieht es auch an den Fotos.

In Hongkong habe ich dann auch wieder überwiegend analog fotgafiert. Passte da irgendwie so gut…

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Thailand Tag 17 – 19

Klein ist die Welt. Beim Check-In in Krabi (einem wirklicher eher “sehr klein” zu nennenden Flughafen im Süden von Thailand), sagt Steffi auf einmal, dass sie “den da drüben” kennen würde. So war es dann auch. “Der da drüben” war Patrick, ein Kumpel von Steffis Bruder, der zusammen mit seiner Frau Saskia auch Urlaub in Thailand gemacht hat. Die beiden saßen dann auch noch im selben Flieger wie wir. Das Ende vom Lied war, dass wir zusammen mit den beiden, nach dem Einchecken und Gepäck abwerfen im Hotel (4 Sterne und sehr geil), in der MBK-Mall ein erstes und irgendwo in der Nähe von Soi Cowboy (eine der Bangkoker Rotlichtstraßen, die wirklich so heißt, da kann ich auch nix für), Stunden später ein letztes Bier getrunken haben. Eh klar, wenn (Wahl-) Kölner aufeinandertreffen…

Der Montag stand im Zeichen von Shoppen, Füße vertreten und Abends ging es dann nochmal auf den Nachtmarkt. Allerdings nicht allzulang, den Dienstag morgen mussten wir schon um 5 aufstehen, weil es ja weiter nach Hongkong gehen soll!