“Hongkong” oder “Hong Kong”? Ich stolper’ da immer wieder drüber. Gerade mal bei der allwissenden Müllhalde namens Wikipedia geguckt. Hong Kong ist englisch, die zusammengeschriebene Variante deutsch. Also “Hongkong”.
Freunde von Steffi sind da vor eineinhalb Jahren hingezogen und man hatte schon das eine oder andere Mal versucht, mich zu bequatschen, dass ich mitkommen soll, die beiden zu besuchen. Um den halben Globus nur für ein paar Tage wäre mir aber schlicht zu viel gewesen, aber in der Kombination mit der Thailandreise (und mit einem echt billigen Rundflug)… Naja, dann fahren wir eben auch nach Hongkong.
Eines vorab: ich war bzw. bin begeistert. Insgesamt haben mir sogar die Städte wie Bangkok, Chiang Mai und eben auch Hongkong echt gut gefallen. Klar, trubelig, laut, Luftkurorte sind es auch keine – aber geil. Asiatische Großstädte haben was (Disclaimer: ich war mal für eine Woche in Seoul. Bitte nie wieder.). Als Vergleich an echten Großstädten mit x Millionen Einwohnern habe ich in Asien eigentlich nur Bangalore (in Indien), Seoul, Bangkok und jetzt dann eben Hongkong (daneben war ich dann noch in London, Paris, Madrid, Berlin, Mexiko, Sao Paulo, Cordoba und Johannesburg, sprich die eine oder andere größere Stadt habe ich durch aus schon gesehen.).
- Seoul: Ein Altstadtbereich, der ganz hübsch ist, und ein Riesenteil der Stadt, der mit mehr oder weniger gleichen, in Schattierungen von kackbraun gehaltenen Hochhäusern entlang vielspuriger Strassen zugepflastert ist. Nicht schön, die Menschen, die ich kennenlernen durfte, waren alle total überarbeitet und das Essen ist auch eher… Nicht meines halt.
- Bangalore: Indien halt. Chaos und Anarchie pur auf der Straße. Verkehrsregeln werden weitestgehend komplett ignoriert, dreckig ist auch. Aber irgendwie geil. Ich mag Indien einfach. Das Essen ist super, die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, waren durch die Bank nett und offen, das Arbeiten dort hat einfach Spass gemacht. Die Stadt selber ist nicht schön, weil zu schnell gewachsen und infrastrukturell komplett überfordert – und trotzdem cool.
- Bangkok: Erwartet hatte ich etwas in der Art von Bangelore. Ist aber viel sauberer, organisierter, ein bisschen “langweiliger”, aber genau deswegen auch als Touri leichter zu “begreifen” und erleben. Nix mit Chaos, aber immer noch wuselig genug, um “Asien zu sein”; dazu noch sicher – ja, da wird es Einschränkungen geben, aber ich habe mich da, wo wir uns nachts bewegt haben, nie komisch gefühlt.
- Hongkong: Hongkong selber, auf der gleichnamigen Insel gelegen, ist dann doch schon sehr europäisch – die Langnasendichte ist viel höher als z.B. in Bangkok und vor allem sind es im wesentlichen keine Touris, sondern Menschen, die hier leben und arbeiten. Das sieht dann auf der anderen Seite des Hafens schon wieder anders aus – alles etwas abgerockter und chinesicher, sobald man sich in Kowloon ein paar Schritte vom Hafen entfernt. Insgesamt sieht man aber total viel Geld – Maybachs, Ferraris, Lamorghinis, Porsches auf den Straßen; Burberry, Hermes, Gucci und andere Nobelmarken in den Shopping Malls. Und jedes zweite Gebäude ist eine Mall – zumindest gefühlt. Trotzdem irgendwie viel grüner als gedacht und auch alles stressfrei und viel auch zu Fuß erleb- und erlaufbar. Schön. Coole Stadt, würde ich wieder hinfahren, wenn es auf dem Weg liegt 🙂
Wir sind mittags in Hongkong angekommen und haben vom Flughafen aus erstmal den Zug in die Stadt genommen, wo wir uns mit Jan getroffen haben. Als erstes haben wir dann mal unsere Sachen bei Jan und Elle zuhause abgeworfen, Jan zur Arbeit “geschickt” und sind dann zu Fuss los. Rund um Central, Soho, entlang der Central Mid Level Escalators… Wir waren in Lantau beim Tian Tan Buddha, haben uns in Kowloon die Füße platt gelaufen und haben unsere Nasen in jeden Markt und chinesischen Heilmittelladen gesteckt, die wir gesehen haben. Ein paar coole Tage – auch wenn die Zusammenfassung zu spät und zu knapp kommt – es war toll. Ich hoffe, man sieht es auch an den Fotos.
In Hongkong habe ich dann auch wieder überwiegend analog fotgafiert. Passte da irgendwie so gut…