Zwar fotografiere ich zumeist analog, aber die Bilder werden dann doch meist digital präsentiert. Also müssen die Negative digitalisiert werden. Dafür nehme ich bei Kleinbildfilmen meine Vollformat-DSLR mit einem Makro, lege die Negative auf ein Leuchtpult und fotografiere sie ab. Das geht dann auch fast im Maßstab 1:1 und ist vor allem auch vergleichsweise schnell getan. In Lightroom dreh ich dann beim Import direkt die Gradiationskurven um (so wird aus dem Negativ ein Postiv und passe Kontrast etc. noch an. Für Mittelformat behagt mir das aber nicht, weil das MF-Negativ digital aufgrund seiner Größe besser zu bearbeiten ist (zB beim Wegstempeln von Flusen) und man eher nochmal was rauscroppen kann. Ein Vorteil der flöten geht, wenn man es dann doch wieder mit einer Kleinbildkamera (also dem digitalen Vollformat) abfotografiert. Dafür habe ich dann eigentlich immer einen Flachbrettscanner mit Durchlichteinheit, genauer einen Canon 9000F MKII, benutzt. Eigentlich ok.
Eigentlich.
Ich hatte schon nach Venedig das Problem, dass bei vielen Scans mit meinem Canon die dunklen Bereiche total abgesoffen waren. Sprich zwischen Weiß und Grau alles ok und ordentlich durchgezeichnet, aber alles jenseits von Grau war dann nicht helles oder dunkles oder sehr dunkles Dunkelgrau, sondern plattes Schwarz. Da war dann auch nix mehr zu retten. Alles Rumgeschraube an den Einstellungen in Vuescan war auch ergebnislos. Die originale Canon-Software lieferte zwar geringfügig bessere Ergebnisse, scant aber nur, wenn der Film im Filmhalter ist. Dann liegt der Film aber nicht plan auf und ist immer irgendwo unscharf. Murks. Mit Vuescan lege ich das Negativ einfach auf das Glas des Scanners auf und lege eine Glasplatte drauf (hat auch immer ohne irgendwelche Newton-Ringe funktioniert!), womit es dann auch knackscharf ist.
Rumgegoogelt. Der Epson V700 soll taugen und kann auch Großformat (sic!). Neu gibt es ihn nicht mehr, aber gebraucht und dann auch einigermaßen bezahlbar. Also war der Plan: bestellen, testen, bei Nichtgefallen retour.
Gestern kam der Epson. Ausgepackt. Eingestöpselt. Keine Software installiert (Vuescan erkennt und benutzt ihn trotzdem direkt). Ausprobiert mit einem Negativ, an dem der Canon kläglich gescheitert ist. Hier das Ergebnis direkt aus Vuescan, abgesehen vom Wegpixeln des Gesichts nicht weiter bearbeitet.
Links Canon, rechts Epson. Der Epson bleibt hier. Versteht sich von selbst.
Wen es interessiert, hier die wesentlichen Settings in Vuescan, die ich benutzt habe.
Tabreiter Quelle:
Braucht jemand einen Canon Scanner für einen kleinen Taler?