Das Hohe Venn. Mal wieder.

Das Hohe Venn ist (so sagt Wikipedia) eine Hochfläche zwisochen Deutschland und Belgien und und leigt irgendwo zwischen Hunsrück, Eifel und Ardennen, wobei ich es immer als Übergangsbereich zwischen den beiden letztgenannten Gebieten ansehen würde. Gehört für mich irgendwie zu beiden dazu.

Große Teile des Venns sind ein Moor. Dieser Umstand und seine Höhe von zwischen 500 und 600 Metern über N.N., die es zur ersten Wetterscheide zwischen Nordsee und und dahinterliegenden Landstrichen macht, führt dazu, dass es in weiten Teilen eine wirklich wundersame, schaurig-schöne Landschaft ist – ganz besonders eben dann, wenn das Wetter nicht im eigentlichen Sinne “gut” ist.

Am Wochenende war ich mal wieder zum fotografieren da. Dieses Mal begann die Wanderung südlich des Baraque Michel in der Nähe von Solwaster. Auf unserer Wanderung kamen wir auch zu einem kleinen Wasserfall, den ich von einer früheren Wanderung her schon kannte. Extra, um hier mal ein paar Langzeitbelichtungen zu machen, hatte ich neben der Kamera (die ja eh immer mit muss) auch Stativ und Filter mit. Gummistiefel wären noch gut gewesen, dann hätte ich mich auch weiter in den Bach getraut 😉

Hier dann mal ein paar Bilder der Cascade de Nutons bzw. von der Wanderung. Ich finde schon, dass es sich gelohnt hat:

Trotzdem mus ich mich mal intensiver mit dem Thema Fokus Stacking auseinandersetzen, denn die Schärfe im Bildhintergrund bei den Langzeitbelichtungen ist noch nicht so, wie ich es gerne hätte. Das Foto aus dem Birkenwäldchen war frei Hand geschossen. Unscharf ist es, aber es transportiert die Stimmung, so wie ich sie gerne hätte.

Photos about things…

Ich hatte heute Abend mal wieder Youtube nebenher laufen und irgendwann hat mir der Algorithmus folgendes Video von James Popsys hochgeholt. James ist Fotograf und Youtuber aus England und mit seiner durchaus selbstironischen Art öfter mal ganz unterhaltsam. Das Video trägt den Namen “5 Ways to take better photos” und ist in Summe, naja, anfängerorientiert. Der Gute muss halt Content kreieren. Trotzdem blieb ein Satz bzw. eine Idee bei mir hängen, aber lassen wir ihn das selber mal ausführen:

Nochmal zum lesen, worauf es mir ankommt:

To take a photo about things rather than just photos of things.

Und warum?

To give it context. […] and to give it story.

Bei aller Trivilität ist aber genau da wirklich etwas dran, weil “Kontext” öfter als nicht den Unterschied zwischen einem spannenden, interessanten, vielleicht sogar gutem Foto und einem 08/15-Foto ausmacht.

Beispiel gefällig?

Zwei nicht unähnliche Bilder, zweimal ein Weg im Schnee; kann sogar sein, dass es der selbe Weg ist, nur an leicht verschiedenen Stellen fotografiert. Auf jeden Fall sind es zwei Fotos des selben Ausflugs in die winterliche Eifel. Auch Perspektive und Zuschnitt der beiden Bilder sind gar nicht so unterschiedlich.

Trotzdem ist das erste Foto langweilig und das zweite nicht. Ok, ok, meiner Meinung nach nicht 😉 Weil nämlich hier nicht der Weg, sondern die “einsame Wanderin” das eigentliche Motiv ist. Klar, sie springt einem mit der Farbe der Jacken sehr ins Auge (und die Jacke hat wirklich genau diese Farbe!), aber das sie alleine ist, wo sie hingeht und was sie vielleicht bei ihrem Spaziergang denkt oder fühlt sind Fragen, die den Betrachter oder die Betrachterin anders beschäftigen als eben nur der Weg an sich. Darum “funktioniert” das zweite Bild auf Instagram auch gut, weil es zur Interaktion einlädt (wenn auch ein dort schon von der Idee her 1000x gesehen) und das erste nicht. Das zweite Bild entstand aber auch genau mit dieser gewollten Motividee im Hinterkopf (“geh mal ein Stück vor, noch ein bisschen weiter links, ja – genau auf der Reifenspur…”), das andere war eben nur ein Schnappschuss.

Wenn ich mir so meine eigenen Fotos aus den letzten Monaten angucke, fehlt mir das öfter mal. Warum? Weil das nämlich erfordert, dass man (ich!) sich mit dem Thema des Bilds auseiandersetzt – und das wiederrum benötigt Zeit, die ich mir zuzletzt zu wenig genommen habe und eine Ruhe, mich damit zu beschäftigen, die ich erst so langsam wiederfinde.

Ein trivialer Satz, aber einer, der es auf meinen imaginären Notizzettel schaffen wird.

Meine erste Homologation ;-)

Krass, kaum bin ich am 03.10.2020 mein erstes Brevet gefahren, ist auch schon (wir schreiben Januar 2022) die Homologation abrufbar… Da waren die Damen und Herren in Paris aber besonders schnell 😉

Quelle: https://www.audax-randonneure.de/homologationen

Ich hatte zwischendurch mal nachgefragt, da scheint es allgemein (angeblich wg. Corona) massive Verzögerungen gegeben zu haben. Hoffe nur, dass das bei den Brevets für eine eventuelle, möglicherweise, unter Umständen, gegebenenfalls ins Auge gefasste PBP-Quali schneller zu gehen.

Gut, dass hier niemand, aber auch wirklich niemand mitliest.

PS. Weil der Ausdruck “Homologation” nicht wirklich selbsterklärend ist, hier mal ein Link zu einer guten Erläuterung, wenn auch auf Englisch. Die deutsche offizielle Seite ist da leider etwas oberflächlich: