Agfa Box 50

Agfa Box 50.Boxkameras sind ja nach der Lochkamera so ziemlich das einfachste, was es fotografisch geben kann. Im Prinzip wie eine Holga, Eine kleine dunkle Kiste, vorne ein Loch mit einer billigen Fixfokus-Linse, ein Verschluss mit Schnappmechanismus und fertig ist die Kamera. Seinerzeit der billige Einstieg in die Fotografie, heute eher Kuriositäten. Wobei ich die immer lustig finde und sie auch gerne mal ausführe. Nicht unbedingt was für ernsthafte Fotografie, aber immer ein nettes Spielzeug.

Heute war in Nippes Flohmarkt und direkt am ersten Stand habe ich diese kleine Preziose gesehen. Am ersten Stand kauft aber man aber nix – allerdings war es wohl ein Wink des Schicksals, dass die kleine Knipskiste auch am Ende unserer Runde übern Flohmarkt noch keinen Besitzer gefunden hatte. Das verhandeln war kurz und schmerzlos (“Was kost’ das gute Stück?10 will ich haben. 5 geb ich dir. Sagen wir 6. Ok”) und so wechselte dann diese Agfa Box 50 den Besitzer.

Ganz lustiges Ding, 6×9, zwei Belichtungszeiten (1/50 und Bulb), zwei Blenden (8 und 11, wobei die 8 einmal mit, einmal ohne Gelbfilter daherkommt). Außerdem mit zwei (immer noch klaren) Suchern für Hoch- und Querformat und den passenden Stativgewinden. Damals (zwischen 1949 und 1951) kostete sie wohl 9,90 DM – damit wäre sie ohne Inflationsbereinigung heute teurer gewesen als seinerzeit neu 😉

Mit der Pinhole am Strand

zeeland i

Vor einiger Zeit konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir eine 6×17 Lochkamera zu kaufen, und zwar diese hier: https://aupremierplan.fr/custom-cameras/6×17-panoramic-pinhole/. Die Dinger sind wirklich supergut verarbeitet, noch recht handlich und haben zwei Löcher, eines für “mehr Boden” und eines für “mehr Himmel”. Coole Sache. Allerdings sind sie so weitwinklig, dass man aufpassen muss, die Finger nicht auf dem Bild zu haben, wenn man bei kurzen Belichtungszeiten den Schieber vorm Loch auf- bzw. zumacht.

Freundlicherweise hat James, der Designer der Kamera zum Handling noch ein kleines Video ins Netz gestellt, was ich halt für den ersten Film halt zu spät gesehen habe… Das Einfädeln des Films ist etwas fummelig, aber mit ein wenig Übung auch nicht wirklich das Problem.

Den ersten Einsatz hat die Kamera am Strand in Zeeland hinter sich gebracht. Endlose Weiten. Viiiiel Himmel, aber leider keine Wolken, dafür passte der Vordergund.

Darum musste ich die beiden Bilder rechts croppen, passt aber vom Bildaufbau immer noch. Ein geiles Format! Leider hilft das nicht, den Wunsch, nach einer echten 6×17-Kamera zu lindern, eher im Gegenteil…

zeeland ii

Nachteil: Viel Himmel heißt auch gleich viel sichtbarer Staub, da kann man sich echt einen Wolf stempeln in der Nachbearbeitung. Ilford FP 4, entwickelt in Amaloco AM 74, 1:19 bei 20°.