Ein paar Hochzeiten

Bildschirmfoto 2015-06-15 um 22.02.17…nicht meine eigenen. Sondern solche, auf denen ich zum fotografieren angeheuert worden bin. Das ist Segen und Fluch zugleich, wenn sich im Freundeskreis rumspricht, dass man eben gerne fotografiert und das auch nicht komplett scheiße.

Letztes Jahr hat mich zum ersten Mal ein Paar gefragt, ob ich ihren schönsten Tag auf Film festhalten würde. Zum Glück aber nur zusätzlich zur eigentlichen Fotografin, dafür aber eben explizit “analog und mit Mittelfomat” – die Braut hatte da recht eigene Vorstellungen. Fand ich aber cool und habe ich auch gerne gemacht.

Dieses jahr waren es dann (bisher – das Jahr ist ja noch jung) zwei weitere Paare aus dem Freundeskreis, bei denen ich fotografiert habe. Einmal “nur” die Trauung und die anschliessende Feier, einmal als Reportage den Tag der Braut. Wer interessiert sich an solchen Tagen auch schon für den Bräutigam… 😉

Bei den beiden letzten Hochzeiten habe ich dann meine beiden Canons dabei gehabt, wobei mich der Autofokus von meiner 7D in Kombination mit dem EF-S 18-135 STM nicht umhaut. Ist doch relativ viel Ausschuß dabei. Grundsätzlich hat sich aber grade auf der letzten Hochzeit im Kölner Kulturbunker, der arg eng und dunkel ist innen drin, meine 5D MK II als echtes Low Light-Wunder erwiesen, auch wenn die alte Dame schon etwas in die Jahre gekommen ist.

Außerdem habe ich zum ersten Mal meine RZ67 mit dem Pola-Rückteil und den Fuji FP-100C Silk Sofortfilm am Start gehabt. Sehr, sehr geil. Zum einen produziert das Setup reproduzierbar gute Ergebnisse und wenn es auf die Gäste angekommen wäre, hätte ich auch gerne mehr als die drei Filme dabei haben können, die es dann nur waren. Wenn bloß ein Bild nicht gleich 1 Euro kosten würde…

p13-BearbeitetWürde ich es wieder machen? Ja, klar. Macht Spaß, wenn man Freunden ein Geschenk machen kann, an dass sie sich gerne jederzeit erinnern und es (als Fotobuch) dann auch hin und wieder in die Hand nehmen und rumzeigen würden. Würde ich es auch für Fremde machen…? Schwierig, aber ich denke schon. Vielleicht auf TfP-Basis, vielleicht muss ich mich dann mal darum kümmern, dafür ein Gewerbe anzumelden. Machen wir uns aber nichts vor, der Stress auch für mich als Fotograf ist riesig: die Ansprüche sind hoch und es gibt eben nur diesen einen Tag. Kein “ach, probieren wir es morgen nochmal, wenn die Sonne scheint”. Muss man mit umgehen können und auch dann abliefern, wenn mal die Bedinungen nicht so optimal sind.

Denke, es ist mir hier gelungen… Wenn nur nicht noch die Nachbearbeitung von rund 150 Bildern anstehen würde. Aber das gehört halt dazu… Puh!

 

Im Hohen Venn

IMG_4847Das Hohe Venn ist als Hochmoor Belgiens größtes Naturschutzgebiet und liegt nicht weit von der deutschen Grenze entfernt zwischen Eupen, Monschau, Malmedy und Spa. Die Landschaft ist eindrücklich, karg und öde (im positiven Sinne). Als Landschaft hat sich auf mich den selben Eindruck hinterlassen, wie Venedig als Stadt, irgendwie morbide halt. Natürlich ist das Hohe Venn nicht schwarz-weiß (so wie früher ja alles 😉 ), aber für mich eine ganz klassische Schwarz-Weiß-Landschaft. Am liebsten irgendwie im Morgennebel im Herbst…

Naja, langer Rede kurzer Sinn. Anfang Mai waren wir mal wieder im Venn, nachdem mein letzter Besuch daran scheiterte, dass nach dem Brand im April 2011 viele Holzstege im Venn noch nicht wieder aufgebaut waren und daher große Bereiche des Venns nicht wieder zugänglich waren. Das ist mittlerweile anders.scanScan-150510-0003

Ich hatte (antürlich) die Pinhole dabei und außerdem mal wieder die Canon 5D. Zum Glück hatte ich alle 5 Kassetten mit Negativen bestückt, so dass ich insgesamt 10 Bilder machen konnte. Es war zwar ziemlich bewölkt an den Tag aber trotzdem so hell, dass die Belichtungszeiten der Pinhole alle zw. 1 und 2 Sekunden lagen. Zwei Negative habe ich beim entwicklen versemmelt, (in den selben Schlitz der Jobo-Spirale geschoben – F**K!), aber 8 sind was geworden. Mittlerweile habe ich auch alle Negative entwickelt, 4 trocknen aber noch vor sich hin und werden erst heute nachmittag den Weg aufs Scannerglas finden.

In jedem Fall ist das Venn für alle Freunde der Naturfotografie ein lohnendes Ziel, wenn auch kein leichtes. Aufgrund der Topografie und der kargen Vegetation verliert sich das Auge schnell und es ist nicht einfach, besondere Motive zu finden, die dann auf dem Bild noch so gut und besonders aussehen, wie man es sich zuvor gedacht hatte. Ging mir zumindest so.

IMG_4885 Einige Bilder aus der Canon habe ich auch in Farbe gelassen, aber irgendwie liegt mir schwarz-weiß doch mehr. Und, ich sagte es ja schon, zum Venn passt das einfach besser. Auch wenn der Nebel fehlte, aber man kann nicht immer alles haben. Das schwarz-weiße Foto oben ist mit der Pinhole (mit dem Ilford FP4) gemacht, das unten mit der Canon. Nachdem ich mit der Nachbearbeitung durch war ist mir erst so richtig aufgefallen, wie ähnlich die am Ende doch aussehen. Ich mag den Look halt einfach: Wolken gerne etwas dramatisch, hoher Kontrast und keine oder wenig Spitzlichter.

 

 

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Hier geht es zu meinem flickr-Album mit Bildern aus dem Hohen Venn.

Die ersten Erfahrungen mit der Pinhole

Meine camera obscura (den Namen finde ich am schönsten) ist ja Eigenbau. Und weder bin ich der Heimwerkerkönig, noch habe ich perfektes Werkzeug und basteln kann ich nur auf dem Balkon, sprich auch nur, wenn das Wetter mitspielt. Nicht die idealen Voraussetzungen für professionelles Gebastel…

scanScan-150409-0017Darum bin ich auch froh, dass meine Kamera erstaunlich wenig Zicken zeigt. Bei den ersten Bilder war es ein wenig Lichteinfall, der unten in den Ecken zu sehen war. Nicht auf allen Fotos gleich schlimm, manchmal auch gut wegzustempeln, aber gerade bei Langzeitbelichtungen doch recht auffällig.

Taschenlampe in die Kamera, Filmkassette drauf und mit der Kamera in die dunkle Abstellkammer gestellt. Ja, stimmt. Da kommt Licht raus. Und wo welches rauskommt, kommt auch welches rein. Der Fehler war aber schnell gefunden: das Samtband zur Lichtdichtung überlappte an den Ecken etwas und war daher nicht plan. Ich hatte das zwar beim Bau gesehen, aber vermutet, dass sich das durch das Anpressen der Kassette stärker komprimieren würde, der Fehler war aber schnell behoben. Jetzt ist sie (“klopf auf Holz“) auch dicht. Trotzdem kaufe ich mir jetzt mal 2 mm dickes Moosgummi, was ich, wenn das Samtband dochmal Ausfallerscheinungen zeigt, als Ersatz nehmen werde.

Wie gesagt, dicht ist sie jetzt. Ich habe mir das Windows-Programm Pinhole Designer runtergeladen, weil es u.a. die Option bietet,  für verschiedene Filme (u.a. auch meinen FP4) und beliebige Blendenwerte die effektive Belichtungszeit (inkl. Schwarzschildeffekt) zu ermitteln. D.h. mit dem Handbelichtungsmesser wird die Blende für die ISO-Zahl des Filmes gemessen und das, was als Belichtungszeit für f22 ermittelt wird, ist die Referenz, aus der man dann mittels Pinhole Designer die Belichtungszeit der Pinhole ableiten kann. Da gibt es zwar auch Apps für, aber aus dem Programm kann man sich ein Excel (in irgendeinem Uraltformat) exportieren und sich dann einfach ausdrucken oder (so habe ich es gemacht) per Mail aufs iPhone schicken. Dann brauch ich nicht noch eine App auf dem Telefon.

Überraschend finde ich zT die Verlängerungen der Belichtungszeiten aufgrund des Schwarzschildeffektes. Gestern ein paar Bilder im Halbschatten gemacht: 25 Sekunden Belichtungszeit. Drei Schritte weiter in den Schatten: 10 Minuten. What? Doppelte Kontrolle… Ja, 10 Minuten. Na dann – kann mir mal jemand einen Kaffee bringen?

Das Einfädeln der Negative im Wechselsack, in dem drei Kassetten, die Riesen-Jobo-Dose, die Riesenspindel sind und in dem schnell eine affige Temperatur herrscht, ist nervenaufreibende Fummelei. Muss man üben. Der Film ist sauteuer (FP4, 25 Blatt kosten knapp 35 EUR). Der Verbrauch an Entwicklerflüssigkeit ist immens. In die Dose gehen 1,3 Liter, selbst bei 1:19 sind das 65ml Amaloco AM74 pro max. 6 Negative. Das muss ich mal sowohl bei den Filmen als auch bei dem Entwickler nach Alternativen gucken. Aber sonst – es macht Spass und die Ergebnisse sind einfach anders und wie ich finde sehr stimmungsvoll:

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Jetzt werde ich mich nach weiteren pinhole-kompatiblen Motiven umsehen müssen… Was sich zB anbietet ist der Landschaftspark Duisburg, wobei ich da demnächst auch mal abends hin will, wenn die Anlage beleuchtet ist. Aber wie man sieht, kann man da mit der Pinhole auch tagsüber interessante Bilder machen (Klick aufs Bild linkt zu flickr, dort dann die aktuell drei letzten Bilder):

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Canon 9000F MKII vs. Epson V700

Zwar fotografiere ich zumeist analog, aber die Bilder werden dann doch meist digital präsentiert. Also müssen die Negative digitalisiert werden. Dafür nehme ich bei Kleinbildfilmen meine  Vollformat-DSLR mit einem Makro, lege die Negative auf ein Leuchtpult und fotografiere sie ab. Das geht dann auch fast im Maßstab 1:1 und ist vor allem auch vergleichsweise schnell getan. In Lightroom dreh ich dann beim Import direkt die Gradiationskurven um (so wird aus dem Negativ ein Postiv und passe Kontrast etc. noch an. Für Mittelformat behagt mir das aber nicht, weil das MF-Negativ digital aufgrund seiner Größe besser zu bearbeiten ist (zB beim Wegstempeln von Flusen) und man eher nochmal was rauscroppen kann. Ein Vorteil der flöten geht, wenn man es dann doch wieder mit einer Kleinbildkamera (also dem digitalen Vollformat) abfotografiert. Dafür habe ich dann eigentlich immer einen Flachbrettscanner mit Durchlichteinheit, genauer einen Canon 9000F MKII, benutzt. Eigentlich ok.

Eigentlich.

Ich hatte schon nach Venedig das Problem, dass bei vielen Scans mit meinem Canon die dunklen Bereiche total abgesoffen waren. Sprich zwischen Weiß und Grau alles ok und ordentlich durchgezeichnet, aber alles jenseits von Grau war dann nicht helles oder dunkles oder sehr dunkles Dunkelgrau, sondern plattes Schwarz. Da war dann auch nix mehr zu retten. Alles Rumgeschraube an den Einstellungen in Vuescan war auch ergebnislos. Die originale Canon-Software lieferte zwar geringfügig bessere Ergebnisse, scant aber nur, wenn der Film im Filmhalter ist. Dann liegt der Film aber nicht plan auf und ist immer irgendwo unscharf. Murks. Mit Vuescan lege ich das Negativ einfach auf das Glas des Scanners auf und lege eine Glasplatte drauf (hat auch immer ohne irgendwelche Newton-Ringe funktioniert!), womit es dann auch knackscharf ist.

Rumgegoogelt. Der Epson V700 soll taugen und kann auch Großformat (sic!). Neu gibt es ihn nicht mehr, aber gebraucht und dann auch einigermaßen bezahlbar. Also war der Plan: bestellen, testen, bei Nichtgefallen retour.

Gestern kam der Epson. Ausgepackt. Eingestöpselt. Keine Software installiert (Vuescan erkennt und benutzt ihn trotzdem direkt). Ausprobiert mit einem Negativ, an dem der Canon kläglich gescheitert ist. Hier das Ergebnis direkt aus Vuescan, abgesehen vom Wegpixeln des Gesichts nicht weiter bearbeitet.

Bildschirmfoto 2015-04-09 um 09.07.09

Links Canon, rechts Epson. Der Epson bleibt hier. Versteht sich von selbst.

Wen es interessiert, hier die wesentlichen Settings in Vuescan, die ich benutzt habe.

Tabreiter Quelle:

Bildschirmfoto 2015-04-09 um 09.53.52Tabreiter Farbe:

Bildschirmfoto 2015-04-09 um 09.53.13

Braucht jemand einen Canon Scanner für einen kleinen Taler?

 

camera obscura. meine camera obscura.

IMG_48394” x 5 ”-Lochkamera. Selbst gebaut mit ein paar Teilen von skinkphoto (Lochblende, Stativplatten). Morgen wird sie auf Lichdichtheit geprüft, um herauszufinden, ob irgendwo anders ausser durch das vorgesehene Loch Licht kommt. Die Planfilmkassetten habe ich be ebay geschossen, Holz, Schrauben (um die Metallteile zu befestigen), Leim, Samtband.

Meine erste Lochkamera und meine erste Großformatkamera… Bin mal gespannt, wie ich mit diesen Negativen in der Entwicklung klar komme. Bin schon ganz hibbelig.

Technische Daten

  • Negativgröße 4” x 5 ” (100 x 126 mm)
  • Brennweite 70 mm (das entspricht ca. 21mm am Kleinbild)
  • Blende 184 (Richtig gelesen, nicht 22 oder so. 184. Das sind 0,38mm Lochdurchmesser)

Die hier war relativ teuer wg. des bei skinkphoto gekauften Zubehörs. Die Lochblende kann man sich aus starker Alufolie selber basteln (ist dann halt eher Zufall wie gross die genau ist), Stativplatten braucht man ja auch nicht unbedingt. Lässt man das Werkzeug weg, was ich extra kaufen mußte (einen Forstner-Bohrer in 40mm) und beschränkt sich auf das schwarze Lackieren auf der Innenseite kann man den ganzen Spaß recht günstig haben.

Kosten:

  • Lochblenden & Stativplatten: ca. 80 EUR
  • Holz: ca. 20 EUR (mit den Resten kann ich aber noch zwei oder drei Kameras bauen)
  • Lack, schwarz & braun, Pinsel: ca. 15 EUR (auch hier reichen die Reste noch für einige Kameras)
  • Edelstahlschrauben: 3 EUR
  • Samtband: 5 EUR (und wieder reichen die Reste für vermutlich zwei Dutzend weitere Kamers)

Planfilmkassetten gibt es gebraucht ab ca. 15 EUR, je nach Modell und Hersteller. Ich habe gleich 5 Stück (Fidelity Elite) gekauft, weil man sie ja nur im Wechselsack bestücken kann und es keinen Sinn macht, mit nur einer Kassette mit 2 Negativen loszuziehen.

Daszu dann noch als Erstanschaffung die Entwicklungsdose für diese Riesenlappen von Negativen. Erst als ich die schon hatte, hat mir Oli nämlich folgenden Link geschickt wie man in einer normalen Dose Planfilme entwickeln kann: https://analoge-fotografie.net/fotolabor/negativ/planfilme-taco/. Also einige Erstinvestitionen, aber was man hat, das hat man. Haben ist ja schliesslich besser als brauchen.

Da drauf gekommen bin ich übrigens, weil ich den Beitrag hier im TV gesehen habe (insbes. ab ca 11:20) …

Berlin (ist auch eine Reise wert)

DSCF1320Mit Berlin verbindet mich so eine Art Haßliebe. Ja, Berlin ist hip und cool und architektonisch spannend und bietet eine Menge zu Bestaunen. Aber diese überbreiten Straßen, dieses wüste Regierungsviertel mit diesen unambitioniert angelegten Freiflächen, die Berliner Schnauze und die ganze Attitüde… Ach, wir werden einfach nicht so richtig warm miteinander.

 

Trotzdem waren wir aber am Wochenende in Berlin, weil ich nämlich zu Weihnachten ein Wochenende in Berlin geschenkt bekommen habe, um dort die erste Vivian Maier-Ausstellung in Deutschland zu besuchen. Sehenswert! So intensive Bilder, dass wir gleich zweimal drin waren, einmal Samstag, einmal Sonntag. Vivian muß eine “merkwürdige” Person gewesen sein. Wenn man den Film gesehen hat, dann kommen in ihrer Persönlichkeit schon leicht messi-hafte Züge rüber. Sie konnte sich scheinbar von nichts wirklich trennen, hat Tonnen von Quittungen, Zeitungen und Abholzetteln aufgehoben. Und so hat sie auch fotografiert. Als stünde sie unter dem Wahn, alles festhalten zu müssen. Über 110.000 Negative! In 40 Jahren (länger war ihre aktive Schaffensphase nicht oder zumindest nicht wesentlich) sind das ohne Pause mehr als 50 Bilder die Woche. Und dann nich die Filmerei auf Super 8 und 16… Und ein normales Leben als Kindermädchen hatte sie ja auch noch.  Unglaublich. Aber ein wahnsinnig gutes Auge, insbesondere für die kleinen und großen Hässlichkeiten des Lebens. Mir gefallen am besten Ihre früheren Bilder aus New York und Chicago, die sie mit ihrer Rolleiflex gemacht hat.

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Und daneben haben wir uns die Füße platt gelaufen zwischen Alexanderplatz, Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Kreuzberg.  Ja, coole Stadt. Dort leben wollen? Nö… Nebenbei haben wir beide aber selber natürlich auch fotografiert. Ich hatte die Leica M6 und die Fuji X-Pro mit. Letztere auch zum ersten Mal. Schicke Bilder, aber die Kamera sammelt auch Staub ohne Ende. Konstruktionsbedingt, da kann sie nix für. Aber z.T. hatte ich Staubflocken drauf, die echt riesig waren, was halt schon nervt.

 

Nun denn, ein paar Bilder sind wirklich gut geworden. Der Berliner Fernsehturm direkt von unten, in Lightroom erst beschnitten, dann in schwarzweiß und schlußendlich in ein Negativ konvertiert. So kann man auch nachmittags um 5 Nachtaufnahmen machen. 😉

DSCF1249 Die Filme aus der Leica muß ich noch entwickeln, das werde ich vermutlich bei einem Glas Rotwein heute abend mal machen.

Die Schönheit des Ruhrpotts…

IMG_4632  …oder “Bonjour Tristesse”. Nachdem die Dame des Hauses im Sauerland wellnessen ist, bin ich heute nach Duisburg gefahren.  Genauer in den Landschaftspark Duisburg-Nord, wo ein ehemaliges Thyssen-Stahlwerk frei zugänglich und abends auch rechts eindrucksvoll illuminiert ist. So lange habe ich es nur leider nicht ausgehalten, weil das Wetter echt grottig war: Windig, kalt und nass. Ungemütlich, wie es eigentlich zur Stimmung dieser Industrie-Ruine passt. Insofern war aber die Foto-Ausbeute nicht sehr hoch, weil ich dann irgendwann die Segel gestrichen habe.

Hatte zwar auch die Mamiya 645 mit, aber insgesamt war es dort so dunkel, dass ich eigentlich nur mit der 5D fotografiert habe. Gut, dass die so ein Low-Light-Monster ist. Trotzdem merke ich immer wieder, dass digital fotografieren (im Moment) gar nicht so sehr meines ist. Und auch, dass die 5D, so gut sie ist, von Gewicht und Handling her auch ein echter Klotz am Bein ist. Mit dem Ding am Fuß kann man jeden Mafiosi in der Ruhr versenken…

Wie auch immer, ein paar gute Bilder konnte ich machen. Und für alles andere muss ich dann nochmal wieder kommen. Ist ja auch nicht schlimm.

Venedig

Zwei Tage Venedig im Januar, d.h. nicht unbedingt das erwartete modrige Nebelwetter in einer morbiden Stadt, sondern in diesem speziellen Fall Sonnenschein, Espresso im Straßencafe, einige Aperol Spritz, leckeres Essen und viele Fotos. Bzw. erstmal einiges zu entwickeln und zu digitalisieren…

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Ich hatte mein “kleines Besteck” dabei, sprich die Leica M6 und die Mamiya 645 Super. Jetzt bin ich mal auf die Ergebnisse gespannt 😉

Reisereportagen… oder über den Vorteil, Zeit zu haben

IMG_2814Heute haben wir mehr oder weniger per Zufall im Kölner Cinedom zwei Kurzvorträge von Martin Engelmann gesehen. Der eine über Kambodscha, der andere über das Land der Mayas, sprich Mexiko, Belize und… tada… Guatemala! Tada? Weil ich selber schon achtmal da war. Achtmal… Ich weiß noch, was ich für einen Schiss beim ersten Mal hatte. Am liebsten wäre ich zuhause geblieben. Meine erste Fernreise und dann gleich sowas!

Schön auch, wenn man bei so einem Vortrag immer mal wieder “hey, da war ich auch schon” denkt oder auch “das Bild habe ich auch”. Wenn auch leider oft nicht so perfekt… Was sich da zeigt, ist das “Zeit haben” auf Reisen ein Riesenvorteil ist. Nicht nur, weil es eh einfach schön ist, sondern weil man auch mal etwas abwarten kann ohne Stress zu haben oder Gelegenheiten zu verpassen. Bin ich bei schlechtem Wetter irgendwo und muß morgen aber weiter oder kommende Woche nach Hause, dann habe ich eben Pech gehabt.

IMG_2835Ich erinner mich noch an den einen Tag Namib. Namib? Kennen wir: Immer blauer Himmel und diese stahlenden Farben! Was waren die Erwartungen hoch. Aber was war? Nix war es mit strahlendblauem Himmel, orangenen Dünen und schwarzem Schlagschatten… Bedeckt war es, diesig und das Licht war diffus. Die Bilder dementsprechend eher… Naja, fürs Erinnerungsalbum, zum Beweis, dass ich da war. Was habe ich mich über die verpasste Chance geärgert. Jemand wie Martin hat dann eben einfach Zeit. Natürlich auch nicht endlos, aber doch mehr als unsereins. Man kann sich eine Ecke angucken, sich überlegen, wann das Licht von wo kommt, wann vielleicht die Marktfrauen ihre Stände aufbauen oder der Nebel aus dem Tal kommt. Und ob und wann man morgen oder übermorgen oder kommende Woche wiederkommen will, um genau das Photo zu machen, was Licht & Stimmung einfängt. Dann sitz ich ich schon im Bus und bin 500km weiter. Doof, ist aber halt so.

Auf jeden Fall kann ich Martins Vorträge sehr empfehlen: Ein sympathischer Typ, der zu erzählen und unterhalten kann und dazu dann auch noch mit seiner Kamera umzugehen weiß (auch wenn es eine Nikon ist…). Sollte er also mal in der Nähe sein – hingehen!