“Tiere gucken” hatten wir unserem Reisebüro ins Lastenheft geschrieben. Garden Route ist gut und schön, aber ich fahre ja nicht nach Afrika, wenn ich nicht auch afrikanisches Wildlife zu sehen bekomme. Und wilde Tiere will ich nicht nur auf meinem Teller, sondern eben auch vor der Linse haben.
Gut nur, dass nur knapp 60km nördlich von Port Elizabeth, unserem Endpunkt der Garden Route , mit dem Addo Elephant Park das zweitgrößte südafrikanische Naturschutzgebiet gibt.
In Tsitsikamma sind wir morgens früh los, um dann auch möglichst zeitig im Nationalpark anzukommen. Kurz nach Port Elizabeth haben wir noch schnell einen Zwischenstopp beim Superspar eingelegt, um nochmal ein wenig Grillgut und andere Kleinigkeiten einzukaufen, da wir auch in Addo eine Selbstversorger-Unterkunft haben werden. Also wieder Strauß und Boerewors (burische Bratwurst) eingepackt und weiter. Schon beim ersten Vorbeifahren war klar, dass PE, wie Port Elizabeth auch genannt wird, selber nicht zu den touristischen Highlights zählt…
Im Park selbst ging das Einchecken kurz und schmerzlos vonstatten und schon direkt von unserem Bungalow aus konnten wir hinterm Zaun, der das Restcamp vom vom eigentlichen Wildgebiet trennt, die ersten Elefanten sehen. Jippie!
Schnelles Umziehen, die dicken Teleobjektive aufgeschraubt (hatte natürlich auch eine analoge Kamera mit, und zwar eine Canon A1 und dafür zuhause in einer Schublade noch ein Soligor 70-210 gefunden), das Fernglas eingepackt und los zu einem kleinen mittäglichen private Game Drive. Allein dabei haben wir locker 100 oder mehr Elefanten gesehen. Und Zebras, Kudus und vieles andere.
Abends haben wir dann noch einen Sundowner Game Drive gemacht, bei dem wir zwar Löwen gesehen haben, der aber ansonsten einigermaßen enttäuschend war, so dass wir beschlossen haben, frühin auf weitere angebotene Game Drives zu verzichten und lieber selber auf eigene Faust zu fahren.
Sonntag früh sie wir dann auch um kurz nach halb sieben los und haben tatsächlich 5 Büffel gesehen. Sprich, ich habe meine Big 5 voll!
- Elefanten in Pilanesberg (Südafrika), Etoscha (Namibia), Tuli-Block (Botswana) und nun hier im Addo.
- Nashörner in Pilanesberg und Etoscha.
- Löwen in Pilanesberg, Etoscha und Addo.
- Leoparden in der Africat-Foundation (Naimibia) und im Tuli-Block.
- Und jetzt: Büffel im Addo.
Das ganze hat auch “nur” 7 Jahre, von Dezember 2007 bis November 2014 gedauert 😉 Auch wenn ich mir gut vorstellen könnte, in Afrika auch mal zu jagen, so steht keine dieser Tierart auf meiner persönlichen jagdlichen Wishlist, aber sie alle in mehr oder weniger freier Natur gesehen zu haben, war und ist ein Traum von mir. Steffi fehlen noch die Leoparden, also gibt es durchaus Grund, wiederzukommen. Vielleicht Tansania? Sambia? Nun, mal sehen.
Abgesehen von unglaublich vielen Elefanten und diesen paar monströs fetten Büffeln (das waren echte Tonnen auf vier Läufen) hat Addo aber echt eine Menge an “Game” zu bieten: Elands, Kudus (habe ich vorher auch noch nicht viele gesehen, insbesondere nicht Bullen), Zebras, Warzenschweine, Schildkröten, Ginsterkatzen, Affen und Mangusten. Dazu einiges, was ich sicher hier vergessen habe und Vögel ohne Ende. Angeblich auch Leoparden, aber die bekommt man im öffentlich zugänglichen Teil des Parks nicht zu sehen.
Naja, und dann geht es auch schon wieder retour. Ganz unspektakulär von Port Elizabeth via “Jozy” nach Frankfurt. Arschlang, aber ok… Wiederkommen? Eh klar!