Wer A sagt, muss auch B sagen

Ich esse Fleisch. Dafür sterben Tiere. Das eine ohne das andere geht nicht, und ich halte das auch nicht für verwerflich.

Aber: Tierwohl ist wichtig und Massentierhaltung ist scheiße.

Darum esse ich (bzw. wir) nur sehr selektiv und vergleichsweise wenig Fleisch, kaufen keines im Supermarkt und achten darauf, dass gekauftes Fleisch wenigstens von bester Qualität ist.

Das kostet dann zwar mehr – aber wenn schon ein Tier sterben muss, dann nicht um vorher mies gelebt zu haben, dabei vielleicht niemals Tageslicht gesehen zu haben, um am Ende durch halb Europa zum Schlachten gekarrt zu werden, nur damit es dann als wässiriges Stück irgendwas ohne Geschack auf dem Teller zu landen, was dann nicht mal lecker ist – platt formuliert.

Wenn es bei uns Fleisch gibt, dann ist es meist Wild, in der Regel vom Reh oder Wildschwein. Kein offizielles Biofleisch, aber von Tieren, die eben nicht aus Massentierhaltung stammen, entsprechend nicht mit Wachstumsbeschleunigern oder Medikamenten aufgezogen worden sind, sondern einfach einem “natürlichen” (als ob in Deutschland noch ein Quadratmeter wirklich natürlich wäre…) Lebensraum entstammen. Das schmeckt man dem Fleisch an.

Ein Leben zu nehmen, ist keine leichtfertige Entscheidung aus „Spaß“ und es wird so viel verwertet vom Tier wie möglich. Den Akt des Tötens an eine anonyme Industrie auszulagern und damit zu „entpersonalisieren“, führt zu Ignoranz und Leichtfertigkeit im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen. Das soll nicht heißen, dass jeder jagen oder angeln soll, aber es ist wichtig, sich selbst und den gedankenlosen Konsum zu hinterfragen.