Großformat

Das man aus gößeren Negativen wg. des Mehr an Informationen auf dem Negativ und des kleineren Vergrößerungsfaktors “bessere” Bilder generieren kann, ist ja der Grund, warum ich so gerne Mittelformat fotografiere, wenn man mal die Leica außen vor läßt. Aber wenn es Kleinbild und Mittelformat gibt, dann gibt es auch… Großformat. Damit verlassen wir dann aber auf jeden Fall die Sphäre der “ich steck noch mal eben eine Kamera ein”-Unternehmungen.

Trotzdem setzt da ein gewisses Kribbeln ein. Und das Video hier habe ich gerade in einem Kommentar im Blog von Boris Weishaupt gefunden. Konstruktiv gesehen, sind GF-Kameras ja jetzt nicht so komplex aufgebaut – die Möglichkeiten, die sie bieten (abgesehen von der reinen Bildqualität) sind aber echt nicht ohne. Dazu dann noch das intensive Auseinandersetzen mit dem Bild. Muss ich auch mal ausprobieren, nur habe ich Angst vor den Folgekosten… 😉

Supergut erklärt und dieser 70er Jahre-Look alleine ist ja schon Grund genug, sich das anzugucken.

Zeiss Ikon Ercona

IMG_3266.JPGBei mir im Schrank steht seit längerem eine bislang noch nicht getestete Zeiss Ikon Ercona, die ziemlich baugleich zu sein scheint mit der Vorkriegs-Zeiss Ikonta C 521/2. Meine Kamera hat ein Novar Anastigmat f4.5 und stammt vermutlich aus den frühen 50er Jahren. Gebaut wurde sie in der ehemaligen DDR aus einer einzelnen Eisenbahnschiene – das gute Stück ist DDR-typisch recht einfach und robust gehalten. Vermutlich waren die Vorkriegsmodelle aber ähnlich einfach, wenn man bedenkt, dass sie 1938/39 gebaut wurden und Ressourcen jedweder Art vermutlich nicht mehr primär in den Kamerabau gingen.

Auf den Wunschzettel kam sie, weil sie nicht nur 6×6, sondern auch 6×9 kann und via eBay auch in guter Qualität günstig zu haben war.  Gestern habe ich sie dann endlich mal mit einem Fuji Acros 100 bestückt und ausgeführt.

Was soll ich sagen… Man muss dran denken, zu fokussieren. Das war mir beim Aufklappsucher irgendwie bei den ersten Bildern entgangen, weil man ja nicht sieht, dass das Bild unscharf ist. Ups…

Abgesehen davon funktioniert sie gut und wie anno dunnemals: Film rein (nachdem mal die Schablone für 6×6 rausgenommen hat), den 6×9 Gucklochdeckel für die Filmnummern hoch, Film vorspulen, bis die 1 im Fenster zu sehen ist, Belichtung mit externem Belichtungsmesser ermitteln, Zeit und Blende einstellen, Entfernung schätzen und einstellen. Klack. Weiterspulen zu Nr. 2.

Am Ende kommt dann sowas bei raus: Rheinauhafen. Und das nach rund 60 Jahren, die das gute Stück mittlerweile auf dem Buckel hat… Ich probier das mal mit meinem aktuellen iPhone, wenn ich in Rente bin 😉 Die Kamera ist damit auf jeden Fall praxistauglich. I like!

Man sollte daran denken, keine zu empfindlichen Filme zu verwenden, weil die kürzeste Belichtungszeit nur 1/100 beträgt (während das Vorkriegs-Original deutlich schneller war: die Angaben dafür schwanken zwischen Camerapedia mit 1/300 und kameramuseum.de mit 1/200). Sprich ein ISO 100 oder 125 reicht bei gutem Licht aus, ein 400er mag dann schon zu schnell sein. Gleiches gilt übrigens besonders bei Boxkameras, die ja nur eine Blenden-Zeit-Kombination haben (alle? nur meine?) und die in Anbetracht ihrer Baujahre auch für langsame Filme ausgelegt sind, die dann ISO 100 eher nicht überschreiten.

Einige technische Details:

  • Name: Zeiss Ikon VEB, Ercona
  • Hersteller: VEB Zeiss Ikon
  • Baujahr: irgendwann zwischen 1949 und 1956
  • Objektiv: 1:4,5 / f=110 mm / Novar Anastigmat (und nicht “Novonar” wie bei anderen – ist aber wohl baugleich)
  • Blenden: 4,5 / 5,6 / 8 / 11 / 16 (manche Modell haben wohl auch eine 22)
  • Entfernungseinstellungen: 1,5 / 1,7 / 2 / 2,5 / 3 / 4 / 5 / 8 / 15 / oo (auch hier scheint es Unterschiede zu geben, das Internet kennt auch welche mit 1,2 Metern Naheinstellgrenze)
  • Verschluss: „Junior“ Gebr. Werner, Tharandt (Logo „GW“ im Kreis)
  • Verschlusszeiten: 25 / 50 / 100 / B

(frei nach Emtus Kamera Nachschlagewerk)

Fort VI

Derzeit plagt mich eine fiese Erkältung. Der Arzt hat aber gesagt, dass ich durchaus mal eine Runde spazieren gehen soll. Dabei hatte ich heute hatte ich mein “neustes” Prachtstück dabei, eine Mamiya RZ67, geladen mit einem Ilford HP5. Immer noch einer meiner Lieblingsfilme, unter anderem auch weil er recht gutmütig in der Entwicklung ist. Vorne an der RZ ist das Mamiya Sekor Z 110mm/f2.8 dran. Coole Linse – mag ich.

Aufgenommen habe ich das Bild in der Nähe des Decksteiner Weihers, am ehemaligen Fort VI der Kölner Befestigungsanlagen. Ein (Schande über Dich, Stadt Köln!) leider total runtergekommenes Zeugnis der Kölner Geschichte.

Das ganze dann in Amaloco AM74, 1+19 entwickelt: 10 Min; 30 Sek. Agitation, danach alle 30 Sek. 5 Sek. lang.

Mehr aus der Serie in dem RZ67-Album auf flickr. Das nächste mal denke ich dann auch an den Sniper-Gurt für die Kamera oder eine Sackkarre. Und das ist ja schon nur die leichtgewichtige Plastik-Variante der RB67… Puh.

De Hoop Nature Reserve

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Montag ging es dann von Kapstadt erst mal nach Stellenbosch, eines der bekanntesten Weinanbaugebiete der Welt. Das Städtchen selbst ist niedlich und nach mehr oder weniger ausführlicher Besichtigung habe ich Steffi dann noch auf ein Weingut geschleift. Irgendwie hatte ich da noch einen Namen im Hinterkopf: Rust En Vrede. Da müssen wir hin. Hochedel, sehr leckerer Wein, aber keine Flasche unter 20 Euro und das Renommierstöffchen um die 120 Euro. Die Flasche! Ich will zurück zu den Zaris… Naja, zwei Flaschen hat Steffi gekauft (“die trinken wir an meinem Geburtstag…”) und beim Weiterfahren haben wir dann noch zwei Flaschen bei Alto gekauft, direkt ums Eck, nicht viel schlechter, aber viel günstiger 😉

Kurz vor sechs waren wir dann in De Hoop und haben dort erstmal ein superschnuckeliges Cottage bezogen.IMG_4021.JPG

 

Am nächsten Morgen dann ans Meer, um dort vielleicht, eventuell, möglicherweise einen Wal zu sehen. Mit viel Glück halt.

Wir haben drei oder vier gesehen und die stundenlang, darunter auch ein Kalb das in einiger Entfernung einen Sprung nach dem anderen hingelegt hat.

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Etwas ungerecht, aber Zebras, Boentebocks, Elands, Schildkröten, Strauße, Hasen und alles andere Getier, was wir gestern dort noch sahen, kann dagegen leider nicht anstinken. War halt das Geschenk Südafrikas zu Steffis Geburtstag!

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Norwegen 2014

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Wir waren im Juli 2014 drei Wochen mit dem Zelt in Norwegen. Photographieren stand zwar nicht im Vordergrund, kam aber auch nicht zu kurz. Das Photo hier enstand auf der Atlantikstrasse. Ich bin extra nochmal zu Fuss zurück, um oben von der Brücke dieses Bild zu machen. Total verboten, aber notwendig 😉

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